Ich stelle hier einfach mal die ersten Berichte rein.
Ein guter Rechner ist auch ein schneller Rechner
Mathe bei Frau Kirsch
Nach Ansicht von Frau Kirsch war das auch so. Ihrer Meinung nach hätte man die Hälfte aller Aufgaben auch gut im Kopf lösen können, während die meisten Schüler eher der Meinung waren, dass die Hälfte aller Aufgaben überhaupt nicht zu lösen sei. Allerdings muss festgestellt werden, dass die meisten auch wenn es lösbar schien, nur so schnell waren, wie sie es denn auch in unseren „Superrechner“, der von Ulli Bohm mal als „Raumschiff“ bezeichnet wurde, eintippen konnten. Dieses und unsere Fähigkeit mathematische Lösungswege einfach nur durch Befehlskombinationen im Rechner darzustellen, anstatt den richtigen mathematischen Fachbegriff zu verwenden, veranlasste Frau Kirsch so manches Mal zum Kopfschütteln. Dennoch ließ Frau Kirsch sich nicht entmutigen und betrat jeden Montag und Dienstag den Klassenraum mit neuer Motivation, immer in der Mission unterwegs, uns wenigstens die Grundpfeiler der Mathematik nahe zu bringen und vielleicht auch ein wenig Interesse für die Mathematik zu erwecken, was themenabhängig in Einzelfällen sogar glückte. Um zu zeigen, dass die Mathematik nicht bloß reines, theoretisches Zahlenrechnen sei, brachte sie oftmals Aufgaben mit, wo die Mathematik im täglichen Leben angewandt wird. Doch erschien uns Schülern eine Wasserwerksaufgabe mindestens genauso fern zu liegen, wie es die reine Theorie war. Mit ihrem unerschütterlichen Optimismus und der nie enden wollenden Motivation von ihrer Seite gelang es Frau Kirsch am Ende doch, die P3-Prüflinge gut auf die Abitursklausur vorzubereiten und auch den ganzen Schülern ein Basiswissen zu vermitteln, die sich selbst in Mathematik aufgegeben hatten und noch bis heute schwören, nie etwas mit Mathematik zu studieren bzw. eine Stelle anzunehmen, wo man diese benötigt. Danke Frau Kirsch, es war eine tolle Zeit mit ihnen in einem von Schülern eher unbeliebten Fach, das sie aber so „human“ wie nur irgendwie möglich an uns herangetragen haben!
„The American Dream“
JüBas Vorstellung eines Englischkurses
Jürgen Backhaus, ein Lehrer, der manchmal verplant wirkt, aber immer alles im Griff zu haben scheint. So war es jedenfalls im Englischunterricht bei ihm. Selbst als seine Vorstellung des Englischkurses sich nicht erfüllte, was die mündliche Mitarbeit betraf, lies er sich nicht unterkriegen, sondern animierte uns durch kreative Eigenvorträge, Zeitungsartikel, Bildern und Filmen dazu, die wunderbare englische Sprache doch mal in den Mund zu nehmen und Jürgen somit auch eine Bewertungsgrundlage zu geben. JüBas Planungen waren grundsätzlich darauf ausgelegt, ein bestimmtes Ziel innerhalb einer Stunde zu erreichen ohne, dass man in große Hektik ausbrechen musste, sondern für jede Aufgabe wurde sich die Zeit genommen, die sie verdiente. Sollte mal trotz Jürgens sorgfältiger Planung noch Zeit gewesen sein, so hatte er immer noch einen Film in der Hinterhand, den er uns zeigen konnte, war er nun über Fidel Castro oder John F. Kennedy, sie passten immer zur Unterrichtseinheit. Auf diese Weise lernten wir Benjamin Franklins „Advice to a young tradesman“ kennen, der eigentliche Kern des „American Dream“ und sahen anhand des Filmes „Death of a salesman“ mit Dustin Hoffman wie diese Komponente im Leben auch scheitern kann, was in Gesprächen über aktuelle Bezüge der amerikanischen Gesellschaft, sowie der Politik abgerundet wurde. Zuletzt wandte sich Jürgen dann seinen P4-Prüflingen zu, um diese Optimal auf die bevorstehende Prüfung vorzubereiten. Manche der nicht P4-Prüflinge waren froh darüber, hatten sie doch jetzt mehr Freiheiten, aber vor allem die Prüflinge selbst waren JüBa dankbar dafür, denn in der kleinen P4-Gruppe lies sich die Prüfung wesentlich besser vorbereiten. In der gesamten Zeit, die Jürgen unser Lehrer war, haben wir ihn als engagierten und freundlichen Lehrer kennen- und schätzen gelernt, der immer ein Ohr für die Sorgen und Nöte offen hatte. Auf diesem Wege auch ein riesiges Dankeschön an dich JüBa!
Dabeisein ist alles -
Sport bei Petra
Eine typische Sportstunde bei Petra begann wie üblich damit, dass eine ganze Schar Schüler vor und in der Halle auf ihren Lehrkörper warteten, da niemand so recht wusste, wann der Sportunterricht nun wirklich anfing, seitdem wir der Halle in Karlshof den Rücken gekehrt hatten und wieder in unserer geliebten Burgfeldhalle Sport hatten. Als Petra dann doch endlich erschien, nach Meinung vieler grundsätzlich zu spät, aber beweisen konnte es keiner, konnte dann endlich mit dem Unterricht begonnen werden. Nach einem kurzen Aufwärmprogramm, dass nach Empfinden mancher zu viel Zeit in Anspruch nahm, wurde meist in kleineren Gruppen ein bis zwei Übungen durchgeführt, bevor zum Ende der Stunde hin ein Spiel in der jeweiligen Sportart veranstaltet wurde, das von jenen, die das Aufwärmen zu lang fanden, als viel zu kurz eingestuft wurde. Petra war stets bemüht es allen Recht zu machen und für ausgeglichene Mannschaften zu sorgen, wobei sie die etwas stärkeren Sportler mit etwas leistungsschwächeren zusammentat, so dass alle etwas vom Spiel hatten. Es war auch nicht wichtig, ob man jedesmal traf. Das Motto des Sportunterrichts bei Petra war eben echt olympisch. „Dabeisein ist alles“ und wer immer engagiert mitmachte, wurde dann auch von Petra mit guten Noten belohnt. Manchmal waren die Schüler dabei zwar trotzdem anderer Meinung als Petra, vor allem, wenn man sich mit anderen Mitschülern verglich, die der eigenen Meinung nach nicht besser waren, aber besser bewertet wurden, aber insgesamt muss man sagen, dass Petra uns schon alle recht nett und fair bewertet hat und es eben auch zu loben wusste, wenn jemand, wenn auch nicht ganz so gut vielleicht, immer alles gab und nach eigenen Möglichkeiten das Beste aus sich herausholte. Dafür bedanke ich mich anstelle aller, die in ihrem Kurs waren. Danke Petra für die tolle Zeit.
Anekdote zum Religionsunterricht
Wie ein Meister vom Himmel fiel
Es war einmal ein kleiner Junge, der ging zur Schule, wie es noch viele machen in seinem Alter, da auch sie das Abitur anstreben. Dieser Junge hatte, als er sich entscheiden musste, das Fach Religion abgewählt und stattdessen Philosophie in seinen Stundenplan aufgenommen. Es kam die Klausurenzeit. Der Philosophiekurs und der Religionskurs, die immer montags nacheinander Unterricht hatten, sollten ihre Klausur jeweils um eine Woche versetzt schreiben. Nachdem der Junge in der Philosophieklausur, die als erste von beiden Klausuren geschrieben wurde, feststellte, dass man diese Klausur alleine durch logisches Denken schreiben konnte, beschloss er, auch die Religionsklausur mitzuschreiben, wurden doch beide Fächer vom gleichen Lehrer unterrichtet. Da der Junge diesen Lehrer ebenfalls im Englischunterricht hatte, fragte er zunächst nach, ob er mitschreiben dürfte. Sein Lehrer sagte ja, wenn er auch so wirkte, als ob er nicht zugehört hatte. Und so saß der Junge am nächsten Montag in der Religionsklausur, obwohl er dort nicht hingehörte. Sein Lehrer, der es nicht einmal bemerkte, dass der Junge dort nicht sein sollte, wunderte sich, dass eine Kopie der Klausur fehlte, so gab der Junge seine Klausur demjenigen, der diese Klausur auch schreiben musste und las seinerseits bei einer Freundin die zu bearbeitenden Aufgaben nach, um zusammen mit ihr am Ende der Arbeitszeit beide Klausuren unter einem Aufgabenblatt abzugeben, auf dem aber beide Namen vermerkt waren. Die Klausur, dies sei nur am Rande erwähnt, handelte von Gottesbildern. Nun kam die Korrekturzeit und es sollte ein wenig dauern bis sie ihre Klausuren zurückerhielten. Doch endlich war auch dieser Tag gekommen. Der kleine Junge ging wie üblich zu seinem Philosophieunterricht und bat anschließend die Freundin, auf deren Zettel er die Aufgaben abgelesen hatte, ihm die Klausur mitzubringen, denn er hatte nicht vor, ein zweites Mal dem Religionsunterricht beizuwohnen. Seine Freundin tat ihm, wie geheißen, den Gefallen. Der kleine Junge wiederum wartete, gespannt auf das Ergebnis, draußen auf dem Pausenhof. Als eine schier unendlich andauernde Doppelstunde endlich endete, kam seine Freundin mit seiner Klausur in der Hand raus. Zum erstaunen aller, hatte der kleine Junge die kursbeste Klausur geschrieben und als einziger eine Eins, wenn auch mit minus. Erfreut und überrascht von dem Ergebnis, weil die Klausur auch besser war als die Philosophieklausur, die der Junge geschrieben hatte, blätterte er die Klausur durch und fühlte sich ertappt. Sein Lehrer hatte ihm unter die eine Aufgabe geschrieben, dass er das sehr philosophisch betrachtet habe. Seine Freundin erzählte ihm dann auch noch, dass der Lehrer sich gewundert hatte, dass er nicht da gewesen sei, er hätte ihn doch eben noch gesehen (verständlich, hatte er doch gerade noch Philosophie bei ihm gehabt), aber wahrscheinlich sei ihm schlecht geworden und er sei gegangen. Dies wiederum ließ den Schluss zu, dass der Lehrer ihn doch nicht ertappt hatte. In der nächsten Englischstunde fragte dann der kleine Junge seinen Lehrer, was er denn mit seiner Religionsklausur nun anfangen sollte bzw. wie sie gewertet würde. Der Lehrer blickte ihn erstaunt an und meinte noch so, dass er sie eingetragen hätte in seine Kursliste, woraufhin der Junge ihm die Wahrheit erzählte, dass er nicht einmal in diesem Kurs sei und deshalb auch nicht auf der Liste stehen könnte. Der Lehrer prüfte dies nach und stellte selbiges fest. Die Klausur wertete er schließlich mit in die Philosophienote des Jungen ein und fand auch sonst die Geschichte ziemlich lustig. An dieser Stelle endet die Geschichte „Wie ein Meister vom Himmel fiel“.
Auf diesem Wege bedanke auch ich mich nochmal für eine tolle Zeit bei meinem Lehrer Jürgen Backhaus, denn mit kaum einem anderen Lehrer hätte man so eine Aktion machen können. Janosch Petter